Nachhaltigkeit fördert Innovation
Mit rund 220 Mitarbeitern werden bei Fernholz jeden Monat 2.000 Tonnen Kunststoffgranulat verarbeitet, dies entspricht ca. 2,5 Milliarden Verpackungen pro Jahr. Da ist es selbstverständlich, das Ressourcenschonung und Energieeffizienz eine zentrale Bedeutung haben muss. So ist die nachhaltige Wiederverwertung von Restkunststoffen eine Selbstverständlichkeit. Dazu werden beispielsweise alle Stanzgitter aus der Thermoformung und Randbeschnitte aus der Folienherstellung gemahlen und dem Produktionskreislauf direkt zugeführt und wieder verarbeitet. Dabei legen wir besonderen Wert auf die Einhaltung der Qualitätsrichtlinien.
Durch die gemeinsame Optimierung mit unseren Kunden konnten Verpackungsgewichte und Folienstärken in den letzten Jahren reduziert und somit Ressourcen geschont werden. Auch zukünftig werden wir in Zusammenarbeit mit unseren Kunden weitere Möglichkeiten analysieren.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil unseres Nachhaltigkeitskonzeptes ist das Energiemanagement. Effizienz steigern und Verbrauch grundsätzlich senken, das sind hier unsere Stellschrauben. Dazu investieren wir in modernste Kühltechnik, effektive Wärmerückgewinnung oder in den stufenweisen Ausbau regenerativer Verfahren zur Stromerzeugung.
Wir setzen auf nachhaltige Produkte
Recyceltes Polystyrol
Das Fernholz-Projekt rund um recyceltes Polystyrol (r-PS) ist voll im Plan und stößt dabei auf großes nationales und internationales Interesse. Die erste Projektphase konzentrierte sich bis Ende 2019 auf verschiedene Tests und Langzeiterfahrungen in der Verarbeitung von r-PS. Dazu wurden mehr als 150 t technische Folie hergestellt, verarbeitet und die Ergebnisse dokumentiert und analysiert. In dem Verfahren werden Post-Consumer-Abfälle in einem Lösungsmittel aufgelöst. Dies erlaubt eine Abscheidung der Verunreinigungen und Additive vom Polymer und führt zu einem PS-Polymer, welches recyceltes Post-Consumer-Material enthält.
In Zusammenarbeit mit unserem Partner TRINSEO ist es gelungen, mittels Lösemittelverfahren ein hochwertiges Polystyrol aus 30 % endverbraucherrecyceltem PS zu entwickeln. Der Rohstoff selbst ist von TRINSEO offiziell gelistet und als kommerzieller Typ STYRON CO2RE 687DI30 erhältlich.
Für die lebensmittelrechtliche Konformität arbeiten wir dabei mit einer funktionellen Barriere aus Neuware-PS. Die komplette Folie beinhaltet je nach Rezeptur ~ 40 % des CO2RE-Resin. TRINSEO und Fernholz wollen bei positivem Projektverlauf künftig weitere r-PS-Grades entwickeln, die einen höheren Anteil an r-PS und einen noch größeren PCR-Anteil in der Verpackung ermöglichen. Dies alles erreichen wir ohne Qualitätseinbußen und mit einem hohen Nutzen sowohl für unsere Kunden als auch für die Umwelt.

Der Desto®-Becher
„Je weniger Kunststoff, desto besser“. Diese Aussage stand ursprünglich Pate für den Namen Desto®-Becher. Bei der Desto®-Becher-Technologie werden die Vorteile von Kunststoff und Karton bzw. Papier kombiniert.
Dazu wird ein maximal dünnes Kunststoff-Inlet bis zum Siegelrand mit Karton oder Papier ummantelt. Erst diese Ummantelung bringt dem Becher trotz reduziertem Kunststoffanteil die notwendige Stabilität. Fernholz produziert die Inlets aus PP, PS, rPS, PET und RPET. Der zum Einsatz kommende Karton kann einen Recyclinganteil von bis zu 90 % vorweisen. In Kombination mit dem bis zu 60 % geringerem Kunststoffanteil im Vergleich zu konventionellen Bechern führt das zu einer erheblichen Ressourcenschonung. Der Karton lässt sich zudem problemlos vom Inlet lösen. So ist ein sortenreines Trennen und Recyceln der Materialien gewährleistet.
Monomaterial-Becher
Mit Offsetdruck sicher in den Wertstoffkreislauf
Um die Umwelt und Ressourcen zu schonen, muss der Anteil der Verpackungen grundsätzlich reduziert werden. Neben der Reduzierung des Verpackungsgewichts ist es aber genauso wichtig, dass vorhandene Verpackungen wieder sicher in den Recyclingkreislauf zurückgeführt werden und nicht in Deponien, in der Verbrennungsanlage oder in der Umwelt landen. Dazu muss das Material, aus dem die Verpackung besteht, im Recycling-Prozess eindeutig identifiziert werden können. Insbesondere Verpackungen, die aus mehreren Materialien bestehen, machen immer wieder Probleme. Becher mit Sleeves sind so ein typisches Beispiel. Dennoch will keiner auf die bunten und liebevoll dekorierten Becher verzichten.
Ein Fernholz-Monomaterial-Becher, je nach Anwendung aus PP, PS oder PET produziert, wird direkt nach dem Thermoformen mit einer unserer Druckmaschinen bedruckt. Durch unser jahrelang aufgebautes Know-How ist es uns gelungen, Direktdrucke auf den Bechern zu realisieren, die in Farbechtheit und Brillanz mit der Qualität konventioneller Etiketten, Labels oder Sleeves konkurrieren können.
Doch im Gegensatz zu Sleeves werden die dünnen Farbschichten auf der Oberfläche unserer Monomaterial-Bechers beim Recycling von den NIR-Detektoren der Abfallsortieranlagen komplett ignoriert. Es wird in der Tat nur das Material anhand seines Infrarotspektrums analysiert, die Becher in den richtigen Stoffstrom geleitet und dem Recycling des Materials steht nichts mehr im Wege.


NFM-Becher
Fernholz-NFM-Becher reduzieren den Anteil fossiler Rohstoffe auf bis zu 50 %
NFM-(natural filled material) Becher von Fernholz bestehen bis zu 50 % aus Talkum, einem ebenso natürlichen wie vielseitig und kostengünstigen Rohstoff. So minimieren wir den Anteil fossiler Rohstoffe in einem Standardbecher auf bis zu 50 % und verbrauchen gleichzeitig weniger Energie bei der Herstellung. Das eingesetzte Talkum wird in Nordeuropa abgebaut und dem Polypropylen beigemischt. So reduziert sich gegenüber dem Becher aus reinem Polypropylen der CO2-Ausstoß signifikant.